Arbeitszeiterfassung 2026: Warum das Thema gerade jetzt so relevant ist
Seit dem Gerichtsurteil zur Arbeitszeiterfassung von 2022 müssen Unternehmen in Deutschland stärker darauf achten, Arbeitszeiten korrekt und sicher zu dokumentieren. Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt nun deutlich: Drei Viertel der Unternehmen (74 %) erfassen bereits die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter – ein massiver Anstieg im Vergleich zu 2022, als erst 30 % entsprechende Systeme im Einsatz hatten.
Doch obwohl die Pflicht klar ist, zeigt der Blick in die Praxis: Digital ist nicht gleich digital. Viele Unternehmen erfüllen zwar die Vorgaben – aber mit Werkzeugen, die kaum zur modernen Arbeitswelt passen.
Digitale Zeiterfassung im Vergleich: Wie Unternehmen heute ihre Zeiten erfassen
Die Studie macht sichtbar, wie breit der Methodenmix aktuell ist. Unternehmen setzen ein:
- 31 % elektronische Zeiterfassung am PC
- 18 % Zeiterfassung per Smartphone-App
- 24 % stationäre Systeme (Chip/Transponder)
- 19 % klassische Stechuhr
- 16 % Excel-Tabellen
- 13 % handschriftliche Stundenzettel.
Warum Excel- und Papier-Zeiterfassung problematisch sind
Viele Unternehmen erfüllen die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung, aber nicht die Anforderungen an Rechtssicherheit, Transparenz und Effizienz.
Typische Probleme analoger oder halb-digitaler Methoden:
- Keine Revisionssicherheit → riskant bei Prüfungen
- Fehleranfälligkeit durch manuelle Eingaben
- Hoher Verwaltungsaufwand für Lohnbuchhaltung
- Keine automatische Prüfung gesetzlicher Vorgaben
- Keine Echtzeit-Übersicht für Unternehmen oder Teams
Fazit: Wer Zeiten noch per Liste, Excel oder Stechuhr erfasst, riskiert Verzögerungen, Fehler und Probleme, wenn das Arbeitszeitgesetz weiter konkretisiert wird.

Herausforderungen bei der Zeiterfassung: Warum viele Unternehmen digitale Systeme als Belastung empfinden
Zeiterfassung in der Wissensarbeit: Umsetzung oft schwierig
Die Bitkom-Studie zeigt deutlich Vorbehalte:
- 65 % der Unternehmen sagen, dass Zeiterfassung die Flexibilität der Vertrauensarbeitszeit einschränkt.
- 55 % empfinden genaue Arbeitszeiterfassung als schwer praktikabel – gerade in der Wissensarbeit.
- 41 % berichten, dass Mitarbeiter sich kontrolliert fühlen.
Hier entsteht ein zentraler Konflikt: Zeiterfassung ist Pflicht – darf aber nicht zum Kontrollinstrument werden.
Moderne Lösungen müssen daher intuitiv, mobil und möglichst problemlos im Alltag funktionieren, ohne das Gefühl ständiger Überwachung zu erzeugen.
Arbeitszeitgesetz & Flexibilität: Was Unternehmen wirklich fordern
Trend: Weg von der täglichen, hin zur wöchentlichen Höchstarbeitszeit
Die Studie zeigt sehr klar, in welche Richtung sich deutsche Unternehmen eine Reform wünschen:
- 82 % fordern eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit.
- 49 % wünschen flexiblere Ruhezeiten – etwa beim kurzen Mailcheck am Abend
Die Arbeitswelt hat sich verändert und Zeiterfassungssysteme müssen flexible Arbeitsmodelle technisch ermöglichen. Statt starre Vorgaben zwingend nachzuvollziehen, brauchen Unternehmen digitale Lösungen, die Flexibilität nicht blockieren, sondern abbilden.
Risiken für Unternehmen: Warum veraltete Zeiterfassung 2026 nicht mehr ausreicht
Rechtliche Risiken nehmen zu
Insbesondere bei Excel- oder Papierlösungen besteht das Risiko:
- dass Zeiten nicht korrekt dokumentiert wurden,
- dass Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes nicht automatisch überprüft wurden,
- dass die Dokumentation nicht standhält, wenn Prüfungen erfolgen.
Produktivitätsverluste bleiben unsichtbar
Ohne digitale Prozesse fehlt:
- Echtzeitübersicht über Arbeits- und Projektzeiten
- Transparenz für Teams
- Grundlage für faire Belastungssteuerung
- valide Daten für Personalplanung oder Auswertung
Kurz: Viele Unternehmen haben eine Zeiterfassung – aber noch keine moderne Arbeitszeiterfassung.
Fazit: Die Mehrheit erfasst – aber die wenigsten optimal
Die aktuelle Bitkom-Studie zeigt: Deutschland hat die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung umgesetzt – zumindest unter den Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Aber die Arbeitsrealität bleibt vielerorts analog. Papierlisten, Excel-Tabellen und starre Systeme entsprechen weder den gesetzlichen Anforderungen noch den Bedürfnissen moderner Teams.
Gleichzeitig wünschen sich Unternehmen mehr Flexibilität, einfache Prozesse und digitale Lösungen, die nicht überwachen, sondern unterstützen.
Die Konsequenz ist klar: 2026 wird das Jahr, in dem digitale, mobile und intuitive Zeiterfassungslösungen zum Standard werden. Sie sichern nicht nur die rechtliche Lage, sondern schaffen auch Transparenz, Fairness und Effizienz – für Unternehmen wie für Mitarbeiter.

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