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Digitale Zeiterfassung – Pflicht laut dem Minijob-Gesetzentwurf?

Erstellt von Anastasia Glawatzki | | MinijobZeiterfassung

Mit seinem neuen Gesetzentwurf zur Minijobregelung wollte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Zeiterfassung schnell und entschieden digitalisieren. Doch der Beschluss des Entwurfs scheiterte an der Gegenwehr durch die FDP. Warum das keinesfalls ein Aus für die digitale Zeiterfassung bedeutet und was in Zukunft zu erwarten ist, erfährst du in unserem Blogbeitrag.

Hatten wir so etwas Ähnliches nicht schon? Das Urteil des EuGH

Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das EU-Mitgliedstaaten zur Einführung von einer Arbeitszeiterfassung in ihren Unternehmen verpflichtet, sind zwei Jahre vergangen. Viele Arbeitgeber haben aus der Not eine Tugend gemacht und eine digitale Zeiterfassung eingeführt. Doch in vielen Branchen findet die Zeiterfassung weiterhin manuell statt. Im neuen Minijob-Gesetzentwurf sollte digitale Zeiterfassung Pflicht werden.

Welche Auswirkungen hat das EuGH-Urteil auf die Arbeitszeiterfassung deiner Mitarbeitenden? In unserem eBook erfährst du, wer, wann und wie die Arbeitszeiten aufzeichnen muss – und was das für Stundenzettel, Vertrauensarbeitszeit und Homeoffice bedeutet.

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Betroffene Branchen

Heil wollte elf Branchen, die in § 2a Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz aufgeführt sind, zur digitalen Arbeitszeiterfassung verpflichten. Dazu zählen:

  • Baugewerbe
  • Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe
  • Personenbeförderungsgewerbe
  • Speditions-, Transport- und damit verbundenen Logistikgewerbe
  • Schaustellergewerbe
  • Unternehmen der Forstwirtschaft
  • Gebäudereinigungsgewerbe
  • Unternehmen, die sich am Auf- und Abbau von Messen und Ausstellungen beteiligen
  • Fleischwirtschaft
  • Prostitutionsgewerbe
  • Wach- und Sicherheitsgewerbe

Zusätzlich betroffen wären Unternehmen mit geringfügig Beschäftigten und Leiharbeitenden.

Wie genau soll die Arbeitszeiterfassung erfolgen?

Laut Heils Gesetzentwurf musste der Arbeitsbeginn sofort bei Arbeitsaufnahme dokumentiert werden. Auch das Ende und die Dauer der täglichen Arbeitszeit sollte direkt am jeweiligen Arbeitstag vorliegen. Dabei sollte die Zeiterfassung vollständig digital laufen.

Im Vergleich dazu, wie Arbeitszeiterfassung früher in den betroffenen Branchen praktiziert wurde, würden sich zwei Punkte ändern:

  1. Bisher muss die Zeit nicht zwingend digital erfasst werden.
  2. Arbeitgeber haben sieben Tage Zeit, um die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeitenden für Kontrollen durch Zoll und Arbeitsschutzbehörden bereitzustellen.

Bis Oktober hätten betroffene Unternehmen Zeit, um die Anforderungen aus dem Gesetzentwurf umzusetzen.

Wird Heils Gesetzentwurf planmäßig umgesetzt?

Durch die Gegenstimme der FDP zu Heils Gesetzentwurf hat der Arbeitsminister die Passage zur elektronischen Zeiterfassung aus dem Gesetzentwurf gestrichen. Die Pflicht dazu wird also erstmal zurückgestellt. Grund dafür waren die Zweifel an der Umsetzbarkeit der Auflage.

 

Die Kritik der Zeiterfassungsbranche

Während Gewerkschaften den Ausbau der Zeiterfassung befürworten, ist die Zeitarbeitsbranche negativ eingestellt. So stellen dezentral arbeitende Unternehmen fest, dass Arbeitszeiterfassung in dieser Form zwar für Büroangestellte funktionieren kann, bei wechselnden Arbeitsorten aber nicht umsetzbar sei. Im Gegensatz zu beispielsweise Agenturen könnten Arbeitgeber in einer Maler- oder Reinigungsfirma keine Terminals zur Zeiterfassung an jedem Einsatzort anbringen.

 

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Realitätsfremder Zwang oder ein Schritt in die richtige Richtung?

Heils Gesetzentwurf erweckte eine rege Diskussion darüber, wie Arbeitszeiten in Unternehmen erfasst werden sollten. Die Zurückstellung des Entwurfs verschiebt sie zwar in die Zukunft, aber schafft sie nicht aus der Welt – zumal neue Regelungen wie das EuGH-Urteil zeigen, dass sich die Entwicklung zu mehr Transparenz und Systematisierung bei der Arbeitszeiterfassung bewegt. Die Kritik am Gesetzentwurf ist ein Weckruf für Unternehmen: Wichtige Strukturen stehen nicht bereit und sollten jetzt geschaffen werden, um für eine mögliche Pflicht zur digitalen Zeiterfassung vorbereitet zu sein. 

 

Die Einführung von digitaler Zeiterfassung verursacht weniger Aufwand als gedacht

Ein wichtiger Einwand gegen Heils neue Regelung war, dass die Zeit zur Einführung eines digitalen Zeiterfassungssystems nicht ausreicht. Allerdings lässt sich digitale Zeiterfassung schneller einführen, als viele Arbeitgeber denken. Moderne Anbieter präsentieren intuitive Lösungen, die nicht lang erklärt werden müssen und sich direkt in den Arbeitsalltag einfügen – auch bei weniger technikaffinen Mitarbeitenden.

Wusstest du, dass unsere Lösung clockin genau dafür in Zusammenarbeit mit Handwerkern und anderen Praktikern entwickelt wurde? In den Erfolgsgeschichten unserer Kunden erfährst du, wie sie digitale Zeiterfassung in ihrem Betrieb eingeführt haben und wie sich ihr Arbeitsalltag dadurch verändert hat. Wir finden: Die Digitalisierung soll Probleme lösen, statt neue zu schaffen. Deswegen dauert die gesamte Einrichtung bei uns nur wenige Stunden. Und wenn gerade alles zu stressig ist, können wir sie für euch übernehmen.

 

Zeiterfassung per App löst viele Probleme

Die Kritik bezüglich der Hardware-Terminals zur Zeiterfassung im Handwerk & Co. ist berechtigt. Jedoch hält die Industrie dafür bereits Lösungen parat. Zeiterfassung per App ist nicht an einen Standort gebunden und lässt sich daher auch bei wechselnden Einsatzorten flexibel einsetzen. Arbeitgeber können selbst entscheiden, ob sie die Zeiten ihrer Mitarbeitenden am privaten Handy oder am Firmensmartphone erfassen lassen.

Bedenken zu Datenschutz sind bei mobiler Zeiterfassung nicht selten. Um die Prozesse sicher für alle Beteiligten zu gestalten, raten wir dir, einen Anbieter mit deutschem Server zu wählen. So kannst du darauf vertrauen, dass mit den Daten deines Unternehmens sensibel umgegangen wird. Bei clockin setzen wir z. B. auf modernste Cloud-Technologie mit TÜV- und ISO-zertifizierten deutschen Servern. 

Welche Vorteile hat digitale Zeiterfassung?

Du siehst: Viele scheinbar unüberwindbaren Probleme lassen sich mit der richtigen Herangehensweise lösen. So kannst du auch in kurzer Zeit eine digitale Zeiterfassung in deinem Unternehmen einführen. Sobald die Hürden gemeistert sind, profitiert ihr von vielen Vorteilen.

Ihr spart wertvolle Zeit

Bei clockin spart ein Betrieb mit 15 Mitarbeitenden jährlich 680 Stunden. Diese Zeit kann für produktive Arbeitsaufgaben besser genutzt werden. Und, was genauso wichtig ist: für Familie, Freunde und Hobbys.

Ihr reduziert eure Kosten

Händische Zeiterfassung ist aufwändig und verursacht hohe Personalkosten. Mit clockin kann ein 15-Kopf-Unternehmen 19.121 Euro jährlich einsparen.

Die Umwelt freut sich

Knapp 5.000 Zettel kann ein Unternehmen mit digitaler Zeiterfassung jährlich einsparen. Die Folge: Weniger Papierverbrauch und mehr Nachhaltigkeit.

Ihr seid digital besser vernetzt

In vielen Unternehmen werden Projektaufgaben und -Details auf Papier festgehalten. Das macht viele Absprachen notwendig und ist ineffizient. Wenn ihr euch für Projektzeiterfassung und -Dokumentation entscheidet, könnt ihr auch über Entfernungen besser intern abstimmen. Das ist besonders hilfreich, wenn das Team zu unterschiedlichen Zeiten an einem Projekt arbeitet (z. B. bei Baustellen).

Lohnt sich digitale Zeiterfassung auch für dein Unternehmen? Mit unserer Checkliste findest du es heraus.

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Fazit: Dem Gesetzentwurf voraus sein

Heils Gesetzentwurf zur Minijobregelung hat durch seine strikten Vorgaben und den engen Zeitrahmen viele Unsicherheiten und Bedenken ausgelöst. Tatsächlich kann die Einführung einer digitalen Zeiterfassung wie bei jeder anderen Software mit Herausforderungen verbunden sein. Wir von clockin glauben jedoch: Mit guter interner Kommunikation, Offenheit für Neues und einer passenden Software ist das möglich. Die Erfahrungen mit unseren Kunden aus verschiedenen Branchen lassen uns hoffen, dass die Digitalisierung in der Zeiterfassung ohne große Komplikationen vonstattengehen kann.

Obwohl das Gesetz zur digitalen Zeiterfassung erst einmal zurückgestellt wurde, empfehlen wir dir dennoch, schon jetzt Schritte zur Umsetzung zu unternehmen. Denn es steht außer Frage, dass die Pflicht zur Zeiterfassung durch das EuGH-Urteil bald kommen wird und Arbeitgeber mit modernen, elektronischen Zeiterfassungssystemen im Vorteil sein werden. 

Disclaimer: Alle Informationen auf den Seiten dieser Website dienen der allgemeinen Information. Sie stellen keine Rechtsberatung im Einzelfall dar, können und sollen diese auch nicht ersetzen.


Über die Autorin

Anastasia Glawatzki ist bei clockin Expertin für die Themen Digitalisierung und Mittelstand. Sie ist begeistert von den Möglichkeiten der Digitalisierung und hilft kleinen und mittelständischen Firmen bei der Bewältigung der klassischen Herausforderungen. Auf unserem Blog schreibt sie über digitale Transformation, smarte Lösungen und die Zukunft der Arbeitswelt.

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