Was bedeutet “Ruhezeit” im Arbeitsrecht?
Die Ruhezeit ist der Zeitraum zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn am nächsten Tag. In dieser Zeit darf keine Arbeit geleistet oder angeordnet werden – sie dient ausschließlich der Erholung und Regeneration.
Das Arbeitszeitgesetz legt diesen Schutzrahmen fest, um gesundheitliche Überlastung zu vermeiden und langfristig die Arbeitsfähigkeit zu sichern.
Gesetzliche Grundlagen: Mindestens 11 Stunden Ruhe
Nach § 5 ArbZG gilt: Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit mindestens 11 Stunden Ruhezeit haben.
Diese Regel gilt für nahezu alle Beschäftigten, unabhängig davon, ob sie im Büro, in der Produktion oder im Schichtdienst arbeiten.
Beispiel:
Endet die Spätschicht um 22 Uhr, darfst du am nächsten Tag frühestens um 9 Uhr beginnen.
Ausnahmen: Wann darf die Ruhezeit kürzer sein?
In welcher Branche darf die tägliche Ruhezeit um bis zu eine Stunden werden – wenn innerhalb von vier Wochen ein Ausgleich stattfindet.
Das betrifft vor allem:
- Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
- Verkehrsbetrieb (z.B. Bahn, Bus, Flug)
- Landwirtschaft und Tierhaltung
- Gastronomie und Hotellerie
- Rundfunk und Medienbetriebe
Ruhezeit im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag
Viele Arbeitgeber regeln Ruhezeiten zusätzlich vertraglich oder tariflich. Das kann bedeuten, dass interne Vorgaben sogar strenger sind als das Arbeitszeitgesetz – etwa 12 Stunden Ruhezeit oder zusätzliche Ruhetage am Wochenende. Ein Blick in den Arbeitsvertrag oder die Betriebsvereinbarung lohnt sich also immer.
Besondere Fälle: Spät-, Früh- und Wochenenddienste
Gerade im Schichtbetrieb kommt es oft zu Überschneidungen. Die 11-Stunden-Regel gilt auch zwischen Spät- und Frühdienst. Sind kürzere Pausen notwendig, muss das tariflich oder behördlich genehmigt und durch längere Ruhezeiten ausgeglichen werden.
Auch am Wochenende gelten die gleichen Regeln: Wer samstags arbeitet, hat trotzdem Anspruch auf mindestens 11 Stunden Ruhezeit, bevor die nächste Schicht beginnt.
Wie Ruhezeiten bei Rufbereitschaft gehandhabt werden, erfährst du hier.
Was, wenn die Ruhezeit nicht eingehalten wird?
Wenn ein Arbeitnehmer weniger als 11 Stunden Pause zwischen den Schichten hat, verstößt der Arbeitgeber gegen das Arbeitszeitgesetz.
Das kann Bußgelder nach sich ziehen und im Wiederholungsfall auch als Ordnungswidrigkeit gewertet werden. Für Beschäftigte bedeutet es: Du darfst darauf bestehen, dass diese Ruhezeiten gewährt oder nachträglich ausgeglichen werden.
Mehr zum Thema Arbeitszeitverstoß findest du hier.
Ruhezeit nach 12 Stunden Arbeit
Auch nach besonders langen Schichten – etwa 12 Stunden – bleibt die Ruhezeit unverändert bei 11 Stunden.
Das Gesetz schreibt keine längere Erholungszeit vor, aber in der Praxis sollten Arbeitgeber die Belastung im Blick behalten und Erholungsphasen sicherstellen.
Wie clockin bei der Einhaltung von Ruhezeiten hilft
Gerade im Schicht- oder Projektbetrieb ist es nicht leicht, Ruhezeiten manuell zu kontrollieren. Hier kommt clockin ins Spiel: Mit der digitalen Arbeitszeiterfassung werden Arbeitsbeginn und -ende automatisch dokumentiert – rechtssicher, transparent und minutengenau.
So behältst du den Überblick, ob die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden und kannst Verstöße frühzeitig vermeiden. Perfekt für Unternehmen mit wechselnden Diensten, mobilen Teams oder Wochenendarbeit.
