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Wann kommt das Ende der Kreidezeit? Das Zeugnis einer Schülerin zum digitalen Fortschritt von Schulen

Deutschland liegt beim digitalen Lernen immer noch weit zurück. Doch woran liegt das? Unsere 14-Jährige Schülerpraktikantin Lea hat uns zwei Wochen bei unserer Arbeit begleitet und in diesem Artikel ihre Gedanken zur Digitalisierung in Schulen festgehalten.

Viele Schulen haben zu wenig digitale Endgeräte. Die meisten Klassenräume sind nicht gut ausgestattet, es fehlen Smartboards, iPads oder Tablets. Die meisten Schulen verfügen nur über veraltete PCs und Overheadprojektoren. Laut einer WDR-Umfrage kommen erschreckenderweise im Schnitt 9,6 Schülerinnen und Schüler auf einen Desktop-PC, 12,8 auf ein Tablet und 30,2 auf einen Laptop. Auch die teilweise nicht vorhandene Medienkompetenz zur Nutzung dieser Endgeräte ist ein problematischer Faktor. In manchen Schulen gibt es mittlerweile sogenannte iPad-Klassen, allerdings stellen diese eine Minderheit dar. Zahlreiche Schulen haben heutzutage WLAN, das funktioniert nicht immer reibungslos, häufig brechen die Netzwerke zusammen, wenn zu viele Klassen es gleichzeitig verwenden. Gewiss besitzen einige Schulen einen Schulserver, der die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern um einiges vereinfacht, aber die Anzahl solcher Schulserver ist sehr gering. Alle diese Beobachtungen ergeben ein trauriges Zeugnis über den digitalen Fortschritt von Schulen. 

 

Gerade in Zeiten von der Corona Pandemie wird Digitalisierung immer bedeutsamer. Während des Lockdowns im März zeigte sich wie notwendig digitales Lernen ist. Die Ausstattung mit digitalen Geräten ist immer noch ausbaufähig. In zahlreichen Haushalten fehlen Geräte für den Online Unterricht, als auch der passende Internetzugang, um beispielsweise an Videokonferenzen teilnehmen zu können. Jedoch verbesserte sich der Umgang mit Schulservern ein wenig. Viele Lehrer greifen nun auch während des normalen Schulalltages auf Server wie iserv oder Microsoft-Office zurück.

Mein persönliches Resume zum Home-Schooling während des ersten Lockdowns:

Meine Schule verwendete, wie viele andere, Microsoft Teams. Sowohl wir Schüler als auch die Lehrer brauchten ein wenig, bis wir die App mit all ihren Funktionen verstanden haben.
Am Anfang von jeder Schulwoche haben die Lehrer “Assignments” für jedes Fach hochgeladen. Die Assignments sollten bis zum Ende der Woche bearbeitet an die Lehrer zurückgeschickt werden. Leider haben es viele Lehrer mit dem Maß an Aufgaben ziemlich übertrieben. Ein paar Lehrer waren während des Lockdowns gar nicht zu erreichen, sie luden auch keine Assignments hoch.
 

Workflow Note: 3- (noch befriedigend)

 

Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern verlief ebenfalls nicht einwandfrei. Einige Lehrer antworteten gar nicht oder erst nach Wochen auf die Nachrichten ihrer Schüler. Videokonferenzen fanden nur wenige statt. Falls jedoch welche zustande kamen, gab es jedes mal Verbindungsprobleme. Tatsächlich hatte ich auch Lehrer die nicht einmal wussten wie man eine Videokonferenz macht. Natürlich war das alles sehr Lehrer-abhängig, viele Lehrer haben uns Schülern das digitale lernen auch sehr einfach gemacht und waren bei Fragen und Problemen immer erreichbar.
 

Kommunikation im Lockdown: 4+ ( voll ausreichend)

Das wünsche ich mir für die Zukunft:

Wenn ich mit den bis jetzt gemachten Erfahrungen in das Jahr 2030 reisen würde, sollte die digitale Lehre wie folgt aussehen:

Es sollte nur noch iPad- oder Laptop-Klassen geben. Bei Klausuren und Tests sollte man aber trotzdem weiterhin Papier benutzten. Klassenbücher, Stundenpläne so wie Vertretungspläne sollten ausschließlich digital sein. Ansonsten braucht es kein Papier mehr.

Damit die Digitalisierung an Schulen, allerdings vorankommt, benötigen die Schulen Nachholbedarf bei ihrem Wissen zum Umgang mit digitalen Systemen. Außerdem müssen die Klassenräume mit modernen Geräten ausgestattet werden. Zudem ist es wichtig, dass an den Netzwerken in den Schulen gearbeitet wird. Ein stabiles Internet ist der Schlüssel für den Erfolg der digitalen Transformation. 

 

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